Von Erfolgen sprechen: Die Kunst, Leistungen in Bewerbungen greifbar zu machen

Erfolg in Zahlen

In einer Bewerbung zählt nicht nur, was Sie getan haben, sondern vor allem, welchen Unterschied Sie für Ihren bisherigen Arbeitgeber während Ihrer Zeit dort gemacht haben. Personalentscheider wollen wissen, welchen konkreten Mehrwert Sie in vorherigen Rollen geschaffen haben. Nur mit messbaren und damit nachweisbaren Erfolgen werden Ihre Leistungen greifbar und nachvollziehbar. Diese verleihen Ihren Aussagen mehr Glaubwürdigkeit und Substanz.

Deswegen prüfe ich im Karriere-Coaching mit unseren Kandidaten gemeinsam ganz gezielt unspezifische Aussagen wie „Ich war erfolgreich“ oder „Ich habe ein Team geleitet“ und konkretisiere diese mit ihnen. So nutzen Sie die Chance, sich von anderen Bewerbern abzuheben, die möglicherweise nur allgemeine Aussagen zu ihren Fähigkeiten machen (können).

Hier eine beispielhafte Aussage, die mir im Karriere-Coaching häufiger begegnet, wenn es um Führungspositionen geht:

Kandidatenaussage „Ich habe ein Team erfolgreich geführt.“

Diese Aussage ist leider sehr unkonkret und wenig greifbar für das Gegenüber. Besser, weil konkret: „Ich habe ein Team von 12 Personen geleitet und die Produktivität innerhalb eines Jahres um 20 % gesteigert.“

Anstatt vage Aussagen zu treffen, können Sie mit konkreten Zahlen und Fakten belegen, was Sie erreicht haben. So bleibt Ihre Bewerbung in Erinnerung.

Welche Erfolge können/sollten Sie messen?

In meinem Coaching findet sich in (fast) jeder Vita eine berufliche Leistung, die messbar darstellbar ist. Entscheidend ist, dass Sie die richtigen Zahlen bzw. den richtigen Kontext wählen. Zwei Strategien sind möglich, die keine entweder-oder-Option sind, sondern je nach Situation und Anforderungen angepasst werden müssen:

1.Strategie: Quantitative Erfolge

Nutzen Sie spezifische, messbare Kennzahlen, um Ihre Leistungen zu quantifizieren. Dies sind Kennzahlen, die direkt messbar sind, wie Umsatz, Kosteneinsparungen oder Gewinnen neuer Kunden bzw. Projektabschlüsse.

Beispiel: „Ich habe den Umsatz meines Teams um 30 % erhöht.“
Beispiel: „Ich habe die Kosten für Materialeinkauf um 15.000 Euro pro Jahr gesenkt.“

2.Strategie: Qualitative Erfolge

Auch qualitative Leistungen können mit Zahlen unterlegt werden.

Beispiel: „Durch die Einführung eines neuen Onboarding-Prozesses habe ich die Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter um 20 % verkürzt.“
Beispiel: „Ich habe die Mitarbeiterzufriedenheit laut interner Umfragen um 18 % gesteigert.“

Wie stellen Sie Ihre Erfolge dar?

Für eine erste Erfolgsanalyse machen Sie eine Liste Ihrer beruflichen Meilensteine. Überlegen Sie, welche konkreten Ergebnisse Sie erzielt haben.

Fragen, die Ihnen dabei helfen:

Welche Projekte haben Sie abgeschlossen?
Haben Sie Einsparungen erzielt oder Umsätze gesteigert?
Wie haben Sie die Effizienz verbessert?

Zeiträume angeben

Um messbar zu werden und die Relation zu verdeutlichen, nennen Sie den Zeitraum, in dem Sie die Ergebnisse erzielt haben.

Beispiel: „Kostensenkung um 20% innerhalb von 6 Monaten“
Beispiel: „Verdopplung der Kundenbasis in einem Jahr“

Kontext und Vergleich einbauen

Geben Sie an, welche Ausgangssituation vor Ihrer Leistung bestand. Setzen Sie Ihre Ergebnisse in Relation dazu, um ihre Bedeutung zu verdeutlichen.

Beispiel: „Vor meiner Einführung eines neuen Prozesses dauerte die Bearbeitung einer Anfrage 2 Tage, nach der Optimierung nur noch 1 Tag.“

Erfolge an die neue Stelle anpassen

Sie haben mehrere Beispiele, dann wählen Sie die Erfolge aus, die am besten zur angestrebten Position passen. Überlegen Sie, welche Fähigkeiten in der neuen Rolle relevant sind. Verknüpfen Sie Ihre Ergebnisse damit. Die passenden Erfolge aus Ihrer bisherigen Laufbahn geben dem zukünftigen Arbeitgeber einen konkreten Anhaltspunkt dafür, was Sie potenziell auch in der neuen Position leisten könnten.

Beispiele für gelungene Formulierungen

„Durch die Einführung eines digitalen Tools habe ich die Fehlerrate in der Produktion um 15 % gesenkt.“
„Ich habe 20 neue Kunden akquiriert, wodurch sich der Marktanteil des Unternehmens in meiner Region um 10 % erhöhte.“
„Ich habe ein Change-Management-Projekt geleitet, das die Effizienz im Team um 25 % steigerte.“

Häufige Fehler vermeiden

Vage Formulierungen

Sätze wie „Ich war erfolgreich“ sagen nichts über Ihre tatsächliche Leistung aus. Besser: „Ich habe den Umsatz meines Teams um 500.000 Euro gesteigert.“

Übertreibungen

Ehrlichkeit ist entscheidend. Bleiben Sie bei überprüfbaren Zahlen und realistischen Erfolgen. Übertriebene Behauptungen fallen auf und können im Vorstellungsgespräch zum Problem werden.

Unklare Verbindung zur neuen Position

Jede Information in Ihrer Bewerbung sollte relevant sein. Zeigen Sie, wie Ihre bisherigen Leistungen Ihnen helfen, die Anforderungen der neuen Stelle zu erfüllen.

Meine Empfehlung: Erfolge im Arbeitszeugnis dokumentieren

Erfolge sollten möglichst im Arbeitszeugnis dokumentiert werden. Dies hat mehrere wichtige Gründe:

Erfolge machen die Leistungen des Arbeitnehmers greifbar und nachvollziehbar
Sie heben den Arbeitnehmer von anderen Bewerbern ab und zeigen seinen konkreten Mehrwert für das Unternehmen
Das Fehlen von Erfolgen im Zeugnis kann als Missbilligung interpretiert werden

Wie Sie Erfolge darstellen können

Erfolge sollten möglichst konkret und messbar formuliert werden, z.B. mit Zahlen, Prozentsätzen oder anderen quantifizierbaren Ergebnissen. Typische Einleitungen für Erfolge sind „Ausdrücklich hervorzuheben ist…“ oder „Besonders zu erwähnen ist…“ Im Idealfall sollten Ihre Erfolge relevant für die ausgeübte Position sein und die Fähigkeiten des Arbeitnehmers optimal unterstreichen.

Beispiele für Formulierungen des Arbeitgebers in Zeugnissen

„So gelang es xy, zu einer äußerst positiven Umsatzentwicklung von 15 % beitragen zu können.“
„Er/Sie erzielte in qualitativer und in quantitativer Hinsicht immer herausragende Arbeitsergebnisse.“
„Seine/Ihre Arbeitsergebnisse waren, auch bei wechselnden Anforderungen und in sehr schwierigen Situationen, stets von sehr guter Qualität.“

Die Dokumentation von Erfolgen im Arbeitszeugnis ist ein wichtiger Bestandteil, der Ihre Leistungen und Fähigkeiten hervorhebt und Ihre Chancen bei Bewerbungen verbessert. So können Sie klare Zahlen und nachvollziehbare Erfolgen als starke Verkaufsargumente nutzen. Fach- und Führungskräfte, die ihre Erfolge messbar machen, heben sich deutlich von anderen Kandidaten ab. Setzen Sie diesen Vorteil ganz gezielt ein, ich unterstütze Sie gern beim Karriere-Coaching dabei.